Güterbahnhof Lage (Lippe)

Zum Jahreswechsel 2011/2012 wurde die Güterhalle des ehemaligen Güterbahnhofs von Lage nach langer nutzungsloser Zeit abgerissen. Seither nutzt Fa. Wellhausen diesen Platz als Abstellanlage für Busse. Die Güterhalle mit Verwaltungsanbau gehörte zum neueren Ensemble des Bahnhofs Lage.

Blicken wir etwas mehr als 110 Jahre zurück. Um 1900 wurde ein Umbau und eine Erweiterung der Gleisanlagen des Bahnhofs geplant. So begann man unmittelbar nach 1900 mit dem Neubau eines Gebäudes für die Bahnmeisterei und rechts daneben mit dem Bau einer neuen Güterhalle. Erst danach wurde mit dem Neubau unseres heutigen Bahnhofgebäudes begonnen und nach und nach die alten Bahnhofsanlagen abgerissen. Wie wir verlässlich wissen, wurde das heutige Bahnhofsgebäude im Oktober 1902 in Betrieb genommen. Somit ist mit der Güterhalle nach etwas mehr als 110 Jahren ein weiteres Gebäude aus dem Bahnhofsbereich verschwunden. Noch 1974 war dieses Gebäude völlig intakt. Unser junger Verein führte im Oktober 1974 in der Güterhalle seine erste größere Veranstaltung mit Familienmitgliedern und der DB durch. Mit der Aufgabe des Güterverkehrs in Lippe, der über eine Güterhalle abgewickelt werden musste, war der Niedergang dieses Gebäudes vorgezeichnet. Mehrere gelegte Brände und Vandalismus haben die Verwahrlosung beschleunigt, sodass letztendlich ein Abriss nur noch das Sinnvollste war. Dies war ein erster Schritt zu weiteren Baumaßnahmen am Bahnhof Lage.

Im Rahmen der Modernisierungsoffensive der Bahn und des Landes NRW sollten ab dem Jahr 2014 Regionalbahnstrecken und Bahnhöfe saniert und technisch auf den modernsten Stand gebracht werden. Hierzu sollte auch der Bahnhof Lage mit etwa 8 Millionen Euro saniert werden. Der regionale Schienenverkehr in OWL wurde im Rahmen der geplanten Maßnahmen technisch im Bereich Gleisanlagen, Weichen und Stellwerke neu strukturiert. Im Bereich des heutigen, mechanischen Stellwerks Süd wurde ein elektronisches Stellwerk für unsere gesamte Region eingerichtet. Beginn der Vergabeentscheidungen war für 2013 geplant, sodass man 2014 mit den Baumaßnahmen beginnen konnte.

U. Genz