Vortrag zur Hochstraße in Lage

Der Lippische Heimatbund Lage und die Eisenbahnfreunde Lippe planen eine gemeinsame
Vortragsveranstaltung zur Geschichte der Hochstraße in Lage. Stadtführer aus beiden
Vereinen hatten das imposante Verkehrsbauwerk bereits beim letzten Denkmaltag mit
einer Führung gewürdigt. Wegen der großen Hitze konnten insbesondere Ältere an der
Führung nicht teilnehmen. Die Veranstaltung soll deshalb in den kommenden Monaten
noch einmal als Vortrag wiederholt werden.

Die Lagenser Straßenbrücke über die Bahnhofsgleise ist eines der bemerkenswertesten
Verkehrsbauwerke in ganz Lippe. Die Brücke feiert in diesem Jahr ihren 45. Geburtstag, ihre
Geschichte reicht aber viel weiter zurück. Bereits seit 1903 sind Beschwerden aktenkundig,
dass die Bahnschranke an der Chaussee nach Lemgo oft und lange geschlossen sei, was den
Straßenverkehr behindere. Abhilfe wurde erst 1978 geschaffen. Die Geschichte der
Hochstraße berührte die Belange der Eisenbahn genauso wie die Interessen der Stadt. Über
den richtigen Weg zur Lösung des Problems am Bahnübergang Lemgoer Straße stritten die
maßgeblichen Stellen daher seit den 1930er Jahren.

Denkmaltag am 10. September 2023: Im Schatten der Bäume der nahen Kastanienallee folgen die Gäste den Ausführungen der Referenten zur Hochstraße in Lage. (Foto: Bianca Sievert).
Denkmaltag am 10. September 2023: Im Schatten der Bäume der nahen Kastanienallee folgen die Gäste den Ausführungen der Referenten zur Hochstraße in Lage. (Foto: Bianca Sievert).

Die Stadtführer der Eisenbahnfreunde Lippe, Klaus Schuler und Konrad Soppa, erläuterten den
Gästen der Führung zunächst die genaue Problemlage. So waren beispielsweise im Jahr 1930
die Schranken täglich 216 mal geschlossen, zusammen gerechnet über 12 Stunden lang. Über
4.500 Fußgänger und Fahrzeuge wurden dadurch aufgehalten.

Margarete Wißmann vom Heimatbund Lage ging in ihrem Bericht auf die Umsetzung der
Brücken-Planung durch die Stadt ein. Für das Bauvorhaben mußten zahlreiche Häuser
abgerissen und Grundstücksflächen von den Anwohnern an die Stadt abgegeben werden. Hier
reichte das Spektrum von einer einvernehmlichen Einigung mit den betroffenen Anwohnern
bis hin zu Enteignungsverfahren. Wißmann brachte auch in Erinnerung, dass das
Hochstraßenprojekt nach dem Schulzentrum Werreanger das zweite Großprojekt der noch
jungen Stadt Lage war.

Nicht nur bei den Vorbereitungen der Gästeführung guter Dinge: Margarete Wißmann vom Heimatbund sowie die beiden Stadtführer der Eisenbahnfreunde Konrad Soppa (li.) und Klaus Schuler (re.) (Foto: Klaus Schuler)
Nicht nur bei den Vorbereitungen der Gästeführung guter Dinge: Margarete Wißmann vom Heimatbund sowie die beiden Stadtführer der Eisenbahnfreunde Konrad Soppa (li.) und Klaus Schuler (re.) (Foto: Klaus Schuler)

Die beiden Vereine planen jetzt, das „Thema Hochstraße“ noch einmal aufzugreifen und als
Vortragsveranstaltung anzubieten. Der Wunsch geht auf viele Teilnehmer an der Führung am
Denkmaltag zurück. Es stand zwar gekühltes Mineralwasser zur Verfügung, aber für viele war
die Hitze dennoch unerträglich.

Wann und wo die Veranstaltung stattfinden wird, steht im Augenblick noch nicht fest.
Interessierte sollten sich auf den Internetseiten des Heimatbundes Lage und der
Eisenbahnfreunde Lippe informieren. Informationen wird es aber auch rechtzeitig über die
Tagespresse geben.

Konrad Soppa, 04.10.2023