Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Detmold

Einzelheiten zur Bauphase des Detmolder Bahnhofsgebäudes wurden bereits in einem früheren Beitrag dargestellt und brauchen deshalb an dieser Stelle nicht weiter vertieft zu werden1. Interessanterweise ist über die bauliche Entwicklung, die das Gebäude im Laufe der Jahrzehnte genommen hat, relativ wenig bekannt, denn seine Geschichte wurde bisher nicht wirklich dokumentiert. Vermutlich werden aber die beim Staatsarchiv Detmold geführten Altaktenbestände der Stadt Detmold noch mancherlei Überraschung zur (Bau-)Geschichte des ehemaligen Residenzbahnhofes bereithalten.

 

Blick auf den gleisseitigen Ausgang des Fürstenanbaues. Das kunstvoll hergestellte lippische Wappen über der Tür hebt die besondere Funktion dieses Gebäudeteils hervor. Die Aufnahme entstand im Dezember 2007. (Foto: K. Soppa)

 

Der mit der Renovierung umgestaltete Eingangsbereich wird durch einen wenig ansprechenden Vorbau aus einem besonderen Stahl dominiert. Das Ausmaß der Schäden am Mauerwerk ist unübersehbar. Die Aufnahme entstand im Dezember 2007. (Foto: K. Soppa)

 

Blick vom Haupteingang in Richtung Kiosk. Der einzige Abfahrtsplan wurde bis in den Februar 2008 hinein von Reisenden verdeckt, die am Automaten ihre Fahrscheine lösen. Die Aufnahme entstand im Dezember 2007. (Foto: K. Soppa)

 

Durch den Abriss der Überdachung zwischen Gebäude und Stützwand wurde die seit 1893 nicht mehr vorhandene Distanz beider Anlagen wieder hergestellt. Die hellen Flächen am Gebäude kaschieren Beschädigungen der Fassade, die durch die Beseitigung des Anbaus entstanden. Die Aufnahme entstand im Dezember 2007. (Foto: K. Soppa)

Der Informationsgehalt der städtischen Akten wird aber wahrscheinlich für die Zeit nach Gründung der Bundesrepublik (1949) eine dramatische Einschränkung erfahren. Der Grund ist einfach: Bis 1949 waren es die jeweiligen Stadtverwaltungen, die die Gebäudeplanungen der Bahn baurechtlich zu genehmigen und zu überwachen hatten, sodass sich alle Hochbaumaßnahmen auch aktenmäßig abgebildet haben. Mit Gründung der Deutschen Bundesbahn galten nun andere Regelungen, da die Baumaßnahmen von nun an von den Fachabteilungen der Bahn eigenverantwortlich durchgeführt wurden. Aus heutiger Sicht führt dies dazu, dass wesentliche Änderungen, die am Gebäude vorgenommen wurden, kaum noch anhand der Bauakten nachvollziehbar sind. Aus den Archivbeständen der Kommune lassen sich also bauliche Veränderungen am Empfangsgebäude, die in den letzten fast 60 Jahren erfolgten, nicht mehr zuverlässig rekonstruieren. Ob die Bahn selbst noch alles dokumentieren kann und vor allem ob sie dies auch will, ist eine ganz andere Frage. So sind es im Wesentlichen Fotos, die uns heute Aufschluss darüber geben, welche Veränderungen das Gebäude seit seiner Errichtung im Jahre 1880 erfahren hat. Und da es ganz überwiegend Postkartenaufnahmen sind (mit Überlegung gestaltet und qualitativ hochwertig), stellen diese Bilder nicht nur einen quellenmäßigen Notbehelf dar, sondern sie verkörpern eine historische Quelle eigener Art2.

Bei Betrachtung des Detmolder Empfangsgebäudes fällt einem sofort die strenge architektonische Dreiteilung des Baus ins Auge: Der westliche Gebäudeteil stellt den „Fürstenanbau” dar, der östliche den „Kopfbau” mit Empfangshalle, Büros und Wohnbereich, beide miteinander verbunden durch den flachen Mittelbau, der vorwiegend der Bahnhofsgastronomie diente. In seiner baugeschichtlichen Analyse einiger lippischer Bahnbauten gelangte Meyer zu der Erkenntnis, dass es die Tatsache des Residenzbahnhofes sei, die Lippe von der normalen Eisenbahnlandschaft abhebe3. In der Tat weist das Detmolder Empfangsgebäude Besonderheiten auf, die einer näheren Betrachtung wert sind. Hauptzweck des lippischen Eisenbahnbaus im ausgehenden 19. Jahrhundert dürfte vorrangig der Anschluss Detmolds als „Hauptstadt” des ehemals selbstständigen Landes Lippe an das ostwestfälische Eisenbahnnetz gewesen sein. Dieser Funktion als Residenzbahnhof entsprechend war Repräsentanz eine der wesentlichen Aufgaben des Detmolder Bahnhofsgebäudes. Zumindest zum Zeitpunkt seiner Errichtung, die übrigens zeitgleich mit den Bahnhöfen Lage und Bad Salzuflen erfolgte, war dies sicherlich unbestritten der Fall, insbesondere was die Grundfläche des Gebäudes und seine üppigen Verzierungen angeht. Für lippische Verhältnisse unerreicht ist zudem noch die Höhe des Gebäudes, dessen dreieinhalb-geschossige Bauweise des Kopfbaues im Quervergleich sicherlich imposant zu nennen war.

Eine Spezialität des Detmolder Empfangsgebäudes ist der oben bereits erwähnte sog. „Fürstenanbau”. Er enthielt Räume, die ausschließlich der fürstlichen Familie zu dienen bestimmt waren. Allerdings können sich die Detmolder hier nicht auf Exklusivrechte berufen, da es Räume dieser Art (wenn auch kleiner und weniger aufwendig) schon lange zuvor im Bahnhof Schieder gab4. Was den Detmolder Fürstenanbau wohl einmalig macht ist aber die Tatsache des Baus durch die KPEV (die CME5 stand zu diesem Zeitpunkt bereits unter der Aufsicht der KPEV). Mit anderen Worten: Auf einem preußischen Bahnhof wurden spezielle Räume für die ausschließliche Nutzung durch ein fremdes Staatsoberhaupt, dem jeweiligen Fürsten zur Lippe, angelegt. Vergleichbare Verhältnisse mit Schieder ergaben sich hier nicht, da das dortige Empfangsgebäude durch eine private Eisenbahngesellschaft, die HAE6, errichtet wurde. Kann man in Bezug auf Schieder einen praktischen Nutzen für die fürstlichen Räume nur schwerlich erkennen, so liegen die Verhältnisse mit Blick auf Detmold sicherlich ganz anders. Leider ist aber selbst das lippische Fürstenhaus rückblickend heute nicht mehr in der Lage, verlässliche Angaben zum Umfang der Nutzung zu machen. Wesentliche Aspekte der Geschichte dieser Räume und damit des gesamten Bahnhofsgebäudes, werden damit wohl mehr oder weniger im Dunkeln bleiben7. Nachzutragen bleibt noch der Hinweis auf ein um 1910 vorhanden gewesenes Sonnensegel oder Vordach, das dem nach Süden hin gelegenen Teil der fürstlichen Räume Schatten spenden sollte. Zudem weist Meyer darauf hin, dass die Idee des architektonisch strikt vom Restgebäude getrennten Fürstenanbaus auch beim Bau des Oldenburger Empfangsgebäudes Pate gestanden habe8.

Gravierende, äußerlich erkennbare Veränderungen im Bereich des Fürstenanbaus hat es offenbar nicht gegeben. Das Gleiche gilt für den Mittelteil, der über Jahrzehnte hinweg die Gastronomie beherbergte. Auch das Ostende des Gebäudes, einschließlich der bis zur Renovierung 2006/2007 vorhanden gewesenen Empfangshalle, blieb äußerlich im Wesentlichen unverändert. Untergeordnete Veränderungen ergaben sich beispielsweise im Bereich der Eingangstüren, die seit Bestehen des Gebäudes etliche Male umgestaltet wurden. Durch einen eingeschossigen Anbau, der wahrscheinlich in den 1920er Jahren entstand, konnten zusätzliche Räume geschaffen werden, wobei in Bezug auf die verwendeten Baumaterialen und durch die perfekte Anpassung des Baustils eine harmonische Einheit mit dem Hauptgebäude erreicht werden konnte. Zu den augenfälligsten Veränderungen am noch jungen Bahnhofsgebäude gehörte die Errichtung eines Daches, das nach der Hochlegung der Gleise das Bahnhofsgebäude und die Stützmauer des Bahndammes miteinander verband. Wahrscheinlich wurde die Überdachung im Verlaufe der Jahrzehnte mehrfach (?) erneuert.

Leider existieren nur sehr wenige veröffentlichte Fotos vom Inneren des Gebäudes. Ohne aufwendiges Studium der Archivbestände ist es daher im Grunde genommen unmöglich, Veränderungen im Gebäudeinneren nachzuvollziehen. Und selbst die Stadt Detmold, der der Bahnhof heute gehört, hat nur lückenhafte Kenntnis darüber, wie sich der Baukörper seit seiner Errichtung im Jahre 1880 entwickelte. An Maßnahmen größeren Umfangs sind nur die Renovierung der Bahnhofsgastronomie kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und in den 1960er Jahren sowie der Einbau öffentlicher Toiletten bekannt, wobei letztere dem Verfasser bis heute als gut besucht und schlecht gereinigt in Erinnerung geblieben sind. In dem Buch unseres Ehrenmitgliedes Werner Menninghaus über die Geschichte der lippischen Bahn finden sich in den 1970er Jahren aufgenommene Fotos unter anderem aus dem Bereich der Empfangshalle9. Sie belegen auf eindrucksvolle Weise, dass sich hier bis zum Umbau im Jahre 2006/2007, also über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren, nur wenig verändert hat. Kein Wunder also, wenn allenthalben die fehlende Attraktivität des Detmolder Bahnhofes bemängelt und dieser in einem Leserbrief in der Lippischen Landeszeitung als „Ort des Grauens” und „reif für die Kulisse eines Horrorfilms” bezeichnet wurde. Hinzu kam auch das Desinteresse der Bahn an der Detmolder Station, was aufgrund des einsetzenden Renovierungsstaus zu einer weiteren Einbuße an Attraktivität führte. Schlussendlich gehörte das Detmolder Empfangsgebäude zusammen mit vielen anderen lippischen Bahnhöfen zu bundesweit rund 6.000 Stationen, die die inzwischen privatisierte Bahn abstoßen wollte.

Zur Marktstrategie der Bahn gehörte es, nicht an Private zu verkaufen, sondern ausschließlich an die jeweilige Gemeinde. Soweit die Städte ein Interesse daran hatten, „ihren” Bahnhof zu erwerben, verhinderten die oft überzogenen Preisvorstellungen der Bahn den schnellen Vertragsabschluss. Dies mag vielleicht in ganz besonderer Weise für das repräsentative Detmolder Stationsgebäude gegolten haben, um dessen Ankauf sich die Stadt Detmold bereits seit 1990 erfolglos bemüht hatte. Während der benachbarte Lagenser Bahnhof bekanntlich sofort von der Stadt an einen privaten Investor weiterverkauft und von diesem mustergültig renoviert wurde, blieb das Detmolder Gebäude im städtischen Besitz und wurde in den vergangenen zwei Jahren in Eigenregie wieder auf Vordermann gebracht. Maxime war dabei die Vorstellung, dass sich der Bahnhof durch Vermietungen wirtschaftlich selbst tragen muss. Allerdings wurden im Rat kurzfristig auch Stimmen laut, der Bahnhof könne sich als Fass ohne Boden erweisen, dessen Umbau vorher besser „auf Eis gelegt” werden sollte.

Die im Zuge der Renovierung auffälligsten Veränderung am Gebäudeäußeren beziehen sich auf den Abriss des flachen Anbaus am Ostende des Kopfbaus sowie auf die Beseitigung der Überdachung zwischen Gebäude und Stützwand des Bahndamms10. Durch den Abriss des Anbaus kam die seit ca. 90 Jahren verdeckt gewesene Ostfassade des historischen Empfangsgebäudes wieder zum Vorschein, erstaunlicherweise annähernd unbeschädigt. Eine schmuddelige dunkle Verfärbung des Ziegelwerkes zeigt heute den Verlauf des früheren Dachanschlusses an. Eine neu angelegte Tür führt von der Seite des ehemaligen Anbaus in das Hauptgebäude. Die Überdachung zwischen dem Gebäude und der Stützwand wurde ersatzlos entfernt. Zusammen mit Türen als Abschluss in Höhe des Fürstenanbaus, bildete das Dach eine Halle, die die Empfangshalle mit dem Personentunnel verband. Nur noch eine seltsame, an einen Torbogen erinnernde Metallkonstruktion vermittelt nach der Renovierung im Bereich des gleisseitigen Kioskausganges noch die Verbindung von Gebäude und Stützwand, ohne dass der praktische Nutzen dieser Konstruktion erkennbar wäre.

Über die vorbeschriebenen Maßnahmen hinaus hat auch noch der Eingangsbereich, um es einmal neutral auszudrücken, eine gewisse „Veränderung” erfahren. Dazu musste ein kleiner Vorbau beseitigt werden, dessen äußerer Abschluss bislang durch die Eingangstüren gebildet wurde. Offenbar in Rückbesinnung auf den historischen Ursprungszustand wurde dieser Vorbau abgerissen, wozu umfangreiche Stemmarbeiten erforderlich waren. Leider ist man dabei sehr ungeschickt vorgegangen: Große Stücke aus der weit über 130 Jahren alten Ziegelwand wurden herausgebrochen oder doch großflächig mit dem Presslufthammer irreparabel beschädigt. Das Entree des einstigen stolzen Residenzbahnhofes geriet hier unter den Augen des Denkmalschutzes zum Trauerspiel.

Auch und gerade im Gebäudeinnern hat sich mit der Renovierung einiges getan, wobei die Farbwahl hier und da etwas gewöhnungsbedüftig ist. Hinsichtlich der ehemaligen Empfangshalle fallen heute geänderte Raumaufteilungen auf (Teile der Halle sind heute die Räume der Reiseagentur) und der Kiosk erhielt erstmals eine direkte Verbindung nach außen. In den ehemaligen Fürstenanbau ist ein von der Lebenshilfe betriebenes Bistro eingezogen, wobei der Raumzuschnitt unverändert blieb. Bei Arbeiten an den Fenstern wurde auf der Gleisseite ein Oberlicht freigelegt, in das noch eine Holzverkleidung mit dem Schriftzug „Bahnhofsgaststätte Inh. Karl Gocke” eingelassen war. Wie viele Jahrzehnte dieses Schild dort im Verborgenen schlummerte, konnte bisher nicht ermittelt werden. Wieder ans Tageslicht kam auch die alte Stützmauer, die seit 1893 den Bahndamm zum Empfangsgebäude hin absichert. Hinter einer Verkleidung (frühere Schaukästen, Telefonzelle und Fotoautomat) überdauerte sie offenbar in gutem Zustand, wenn auch hier und da Schadstellen im Putz den Betonkern der Mauer offen legen.

Eine „Entdeckung” ganz anderer Art sprengte im Frühsommer 2006 den Zeit- und Finanzplan des Umbauvorhabens. Die Bauarbeiten förderten nämlich ausgedehnte Malereien an den Wänden im Fürstentrakt zutage, wobei den damaligen Künstlern alte Detmolder Stadtansichten und Motive lippischer Städte als Vorlage dienten. Dass sich im Gebäude ausgedehnte und sehr dokorative Malereien befinden, konnte eigentlich mit Blick auf die ehemalige Funktion als Residenzbahnhofes nicht überraschen und wäre zudem nach vorheriger gründlicher Durchsicht der Literatur auch vorhersehbar gewesen11. Die freigelegten großflächigen Wandmalereien waren bis dato unter einer Tapete verborgen. Zahlreiche Schadstellen im Mauerwerk hatte man in früherer Zeit rücksichtslos mit Gips ausgebessert und dem Kunstwerk dadurch großen Schaden zugefügt. Im Verlauf der Renovierung wurden die betreffenden Stellen schnell und fachgerecht restauriert. Die Malereien erstrahlen heute fast vollständig wieder in altem Glanz12.

Auch das Obergeschoss des Kopfbaues wurde durchsaniert, um einen zeitgemäßen und nutzungsorientierten Zustand der Räume zu schaffen. Insbesondere wurden hier neue Türdurchbrüche angelegt, bzw. vorhandene Türen zugemauert. Darüber hinaus wurden die Wasser- und Elektroinstallationen auf den neuesten Stand gebracht und im Bereich des Dachstuhls einige verrottete Balken durch neue ersetzt.

Aufgrund von unvorhersehbaren Auflagen des Denkmalschutzes, des Brandschutzes und des Eisenbahnbundesamtes wurde im Spätherbst 2006 deutlich, dass die bisherigen Kostenplanungen für die Umbaumaßnahme nicht zu halten waren13. Der Detmolder Rat hatte daher überplanmäßig weitere 294.000 € bereitgestellt, wodurch die Gesamtbaukosten auf eine Summe von 1,43 Millionen Euro kletterten. Mit einer Förderung von 580.000 Euro beteiligte sich das Land Nordrhein-Westfalen an der Renovierungsmaßnahme, der Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe steuerte 290.000 Euro bei.

Die Wiederinbetriebnahme war bereits für den Oktober 2007 angekündigt. Da die Bauarbeiten jedoch nicht rechtzeitig beendet werden konnten, verzögerte sich die Einweihung des renovierten Gebäudes bis zum 16. Dezember 2007. Obgleich der interessierten Öffentlichkeit einige Programmpunkte angeboten wurden, konnte doch nichts darüber hinwegtäuschen, dass die Wiedereinweihung des Residenzbahnhofes in dieser Hinsicht etwas mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt hätte. Wie man so etwas anpackt, hatten die Lagenser im Jahr zuvor sehr erfolgreich vorgemacht, wozu wir Eisenbahnfreunde Lippe seinerzeit bekanntlich einen nicht unerheblichen Beitrag geleistet haben.

Mit der Wiedereinweihung konnte allerdings nicht der Abschluss aller Arbeiten gefeiert werden. Der später öffentlich beklagte „Baustellencharakter” prangerte zu Recht Zustände an, die so nicht bleiben konnten und deshalb die Detmolder Verwaltung zu der Ankündigung drängten, man werde wohl noch einmal „Geld in die Hand nehmen müssen”. Im Wesentlichen wird es dabei um die Herrichtung der Fläche zwischen dem Empfangsgebäude und der Stützmauer gehen (der früher überdachte Bereich), wobei die Mauer durch eine Verblendung mit nicht rostenden, gelochten Stahlplatten kaschiert werden soll. Ursprünglich war diese Maßnahme zusammen mit dem Umbau des Bahnhofsvorplatzes etwa im Jahre 2010 vorgesehen. Dem Vernehmen nach soll sie aber jetzt vorgezogen werden, da die schmuddelige, im Eigentum der Bahn stehende Stützmauer gar nicht so recht zum frisch renovierten Bahnhofsgebäude passen will. Vielleicht findet sich bis dahin auch die große aus Messing gearbeitete Erinnerungsplakette wieder, die vor Beginn der Renovierung in die Wand der früheren Eingangshalle eingelassen war und welche an die Inbetriebnahme des ersten elektronischen Stellwerkes im Bereich der Bundesbahndiektion Essen am 30.05.1989 erinnerte …

Konrad Soppa

  1. Bahnhof Detmold gehört jetzt der Stadt, in EFL-Mitteilungsblatt 2/2005, S. 4-6
  2. Soppa, K.; Abgewedelt und nachbelichtet: Der Bahnhof Lage als Postkartenmotiv, in: Jacobs, H. (Hrsg.), Historisches Jahrbuch Lage 2007, Lage 2007, S. 23
  3. Meyer, L., Zur baugeschichtlichen Einordnung einiger Bahnhofsbauten in Lippe (Historismus in Lippe 9), S. 127
  4. Soppa, K., Der Bahnhof Schieder 1872-2007, Detmold 2007, Textteil
  5.  “CME” ist die Abkürzung für Cöln Mindener Eisenbahngesellschaft
  6. Die HAE (Hannover Altenbekener Eisenbahngesellschaft) fusionierte später im Zuge der Verstaatlichung der preußischen Privatbahnen mit der Magdeburger Eisenbahn Gesellschaft, welche dann ihrerseits in der KPEV aufging.
  7. Bekannt sind einige Besuche von Kaisern und Königen. Diese für die Detmolder Bahn besonderen Anlässe werden in einem weiteren Beitrag eingehender dargestellt.
  8. Meyer, S. 130
  9. Menninghaus, W., 100 Jahre Eisenbahn in Lippe, Lübbecke 1981, S. 101
  10. Soweit in diesem Beitrag Detailangaben zur Renovierung des Empfangsgebäudes gemacht werden, wurden diese ganz überwiegend aus der Presse entnommen: Lippische Landeszeitung (Ausgaben vom 22.10.2005, 07.01., 11.01., 18.11.2006, 26.01., 28.06., 14.07., 25.08., 27.09., 13.10., 05.12.2007, 16.02., 08.03.2008), Lippe Aktuell (Ausgaben vom 10.12.2005, 14.01.2006, 17.12., 19.12.2007, 09.01., 09.02., 26.01., 20.02.2008), Detmolder Kurier (Ausgaben vom 17.02., 24.11.2006), Lippische Neueste Nachrichten (Ausgaben vom 22.12., 29.12.2007), Detmolder Akzente, Ausgabe vom Februar 2008
  11. Eine Beschreibung der Malereien findet sich bei Meyer, S. 128
  12. Unterhalb der lippischen Motive waren ursprünglich gemalte Wandteppiche zu sehen. Diese wurden im Zuge der Renovierung nur bis einschließlich der “Knopfleiste” wieder hergestellt, an der die Teppiche zu hängen scheinen.
  13. Der Denkmalschutz forderte die Restaurierung der historischen Fenster anstelle ihres ursprünglich vorgesehenen Ersatzes. Aufgrund der beabsichtigten Nutzung des Kopfbaues für Bürozwecke wurden dort zusätzliche Brandschutzmaßnahmen erforderlich, wie zum Beispiel der Einbau Feuer hemmender Türen.